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Klinikum St. Elisabeth Straubing geht bei Bildverteilung und Viewing neue Wege

Arbeitsunfall in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Straubing: Ein Häftling hat sich die Hand gequetscht. Er wird auf die Krankenstation gebracht und dort geröntgt. Die Aufnahmen zeigen eine komplizierte Verletzung, der Anstaltsarzt braucht eine zweite Meinung. Für diese Fälle ist eine sichere Datenleitung ins örtliche Klinikum St. Elisabeth eingerichtet. Die digitalen Bilder werden geschickt, der diensthabende Chirurg im Krankenhaus wird informiert und um ein Konsil gebeten. Das nachfolgende Telefonat bringt dann Entwarnung: Der Patient kann im Justizkrankenhaus versorgt werden.

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Das Klinikum St. Elisabeth Straubing ist eines von sechs Krankenhäusern im Verbund der Barmherzigen Brüder. Es umfasst 475 Betten und versorgt jährlich etwa 25.000 Patient:innen stationär und 53.000 ambulant.

Dieses Szenario wird durch die Plattform web.Access von Dedalus HealthCare ermöglicht und vereinfacht die Abläufe deutlich, wie Dr. Hannes Häuser, Chefarzt der Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie im Klinikum St. Elisabeth Straubing ausführt: „Früher hatten wir die Bilder auf Röntgenfilm oder als Ausdruck. Das war umständlich und aufwendig, weil immer erst ein Fahrer losgeschickt werden musste. Heute sind wir deutlich schneller und die Qualität des Konsils ist zudem aufgrund der digitalen Bildgebung höher.“

Bevor der Datentransfer starten kon­nte, mussten starke Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. „Nach der Genehmigung durch das bayerische Justizministerium wurde in der medizinischen Abteilung der JVA ein PC mit Internetzugang eingerichtet, der die Bilddaten ausschließlich an eine definierte Adresse bei uns im Haus schicken kann“, erläutert Johann Kräh, leitender MTRA und Systemadministrator RIS/PACS im Straubinger Klinikum.

Bilddaten auf Reisen

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„Die eine oder andere Einrichtung könnte ohne die teleradiologische Anbindung bestimmte Versorgungsleistungen gar nicht erbringen.“ 
Dr. Hannes Häuser, 
Chefarzt der Klinik fĂĽr diagnostische und interventionelle Radiologie im Klinikum St. Elisabeth Straubing 

Der Bilddatentransfer aus der JVA ist aber nur ein Use Case, der seit 2018 mit web.Access umgesetzt wird. Der Aufhänger damals war, sich die Ausdrucke und CD-ROMs mit Röntgenbildern im Austausch mit den Zuweiser:innen zu sparen. „Heute bekommen die Patient:innen nach dem Gespräch mit den Radiolog:innen einen Barcode samt Zugangscode in die Hand, mit dem sie und die behandelnden Ärzt:innen auf die Aufnahmen und Befunde über das Internet zugreifen können. Beim Aufruf öffnet sich automatisch ein integrierter Web­viewer, mit dem die Bilder betrachtet werden können. Mit entsprechender Berechtigung können sich die Ärzt:innen beides auch herunterladen und im Praxisinformationssystem speichern. Der Umstieg war für die Zuweiser:innen nicht einfach. „Die waren die CD-ROM gewohnt und haben zuerst mit der neuen Lösung gefremdelt“, sagt Dr. Häuser.

„Allerdings sind wir den Weg von einem auf den anderen Tag mit großer Konsequenz gegangen. Die Silberscheibe gibt es heute nur noch in absoluten Ausnahmefällen.“ Nachdem die Zuweiser:innen dann aber erst einmal die Vorteile der Webkommunikation erkannt haben, ist die Zufriedenheit groß. „Sie können sehr schnell und einfach auf die Bilddaten ihrer Patient:innen zugreifen und schätzen die Möglichkeiten,
die ihnen der DeepUnity Viewer bietet“, ergänzt Kräh.

Aus einer Hand

Das Klinikum St. Elisabeth hat bereits 1987 das erste Radiologie-Informationssystem eingeführt, 13 Jahre später folgte ein Bilddatenmanagementsystem (PACS). „2007 haben wir dann einen Schnitt gemacht und beide Lösungen durch die von Dedalus HealthCare ersetzt. Nachdem das Haus bereits mit dem Krankenhaus-Informationssystem des Anbieters arbeitete, wollten wir auch alles aus einer Hand haben – ohne Schnittstellen, mit einheitlichen Untersuchungs-IDs und nahtlosen Workflows im gesamten Klinikum“, erläutert Kräh den Schritt. Und der hat sich als richtig erwiesen, ist die Lösung doch bis heute stetig gewachsen.

So ermöglicht DeepUnity beispielsweise teleradiologische Dienstleistungen für mittlerweile vier Krankenhäuser. Für ein Haus ohne eigene Radiologie übernehmen die Straubinger Radiolog:innen den Dienst rund um die Uhr, für die drei anderen jeweils die Notfallbefunderstellung außerhalb der Kerndienstzeiten. „Die eine oder andere Einrichtung könnte ohne die teleradiologische Anbindung bestimmte Versorgungsleistungen gar nicht erbringen“, sagt Dr. Häuser. Der Datentransfer läuft dabei über VPN-Tunnel, also auf beiden Seiten speziell eingerichtete Punkt-zu-Punkt-Verbindungen, die zusätzlich mit einer Firewall vor unerlaubten Zugriffen gesichert sind.

Die übertragenen Bilddaten laufen zunächst einmal in das Eingangsarchiv des Klinikums St. Elisabeth. Darüber stehen sie dann unmittelbar an den drei für die Teleradiologie festgelegten Arbeitsplätzen zur Befundung bereit. Zunächst werden sie aber in die eigene Datenbank importiert. Danach wird ein Auftrag im RIS erzeugt, um von dort die Befundung mittels Spracherkennung anzustoßen. Bei Fragen und Problemen stehen rund um die Uhr Fachärzt:innen im Hintergrund zur Verfügung. „So stellen wir sicher, dass wir stets die maximale Kompetenz abrufen können, nicht nur in der Radiologie, sondern auch in der Neuro- oder Unfallchirurgie“, begründet Dr. Häuser das Prinzip.

Viewing leicht gemacht

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„DeepUnity bietet wirklich einen Plug-and-Play- Viewer: öffnen, arbeiten, zurechtkommen.“ 
Johann Kräh, 
Leitender MTRA und Systemadministrator RIS / PACS im Straubinger Klinikum 

Um auch den klinischen Kollegen einen optimalen Bildaufruf zu ermöglichen, hat das Haus 2017 den DeepUnity Viewer eingeführt, einen webbasierten Universalviewer zur Darstellung radiologischer Untersuchungen, medizinischer Dokumente und Fotos. „Der Viewer zeichnet sich durch eine intuitive Bedienoberfläche aus, was uns viele Schulungen für das Krankenhauspersonal erspart. Das ist wirklich ein Plug-and-Play-Viewer: öffnen, arbeiten, zurechtkommen“, schwärmt Kräh von der Lösung. Als weiteren Vorteil nennt der RIS/PACS-Administrator die Performance. „Der Bildaufruf ist im Vergleich zu den vorherigen hausweiten Bildbetrachtungsmöglichkeiten extrem schnell. Es ist mit dem neuen Viewer auch möglich, Studien mit Voruntersuchungen zu vergleichen.“

Der große Vorteil liegt für die Kliniker in der Mobilversion des Viewers. Damit können sie Bilder sehr bequem und schnell auf einem Tablet oder Smartphone aufrufen, beispielsweise wenn sie sie auf der Station oder während der Visite betrachten wollen. „Die Akzeptanz war aus den genannten Gründen – einfache Bedienung, Schnelligkeit und der Möglichkeit, Aufnahmen mit Voruntersuchungen zu vergleichen – von Beginn an sehr hoch“, berichtet Dr. Häuser. Für das Radiologie-Team bietet der Viewer ein DICOM-Plugin, mit dem sie sich die Aufnahmen – einen geeigneten Monitor vorausgesetzt – in Befundungsqualität darstellen lassen können.

Hohe Zufriedenheit erreicht

Durchweg hoch ist beim Chefradiologen und dem leitenden MTRA auch die Zufriedenheit mit Dedalus HealthCare. „Wir haben eigentlich immer einen direkten und konstruktiven Zugang zu den Mitarbeiter:innen, was sich besonders bei neuen Projekten positiv bemerkbar macht“, fasst Johann Kräh seine Erfahrungen zusammen. Darüber hinaus hebt er den fairen Umgang, die personelle Kontinuität sowie die kurzen Reaktionszeiten in Service und Support hervor.

„Wir haben über die ganzen Jahre der Zusammenarbeit eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht“, sagt auch Dr. Häuser, der 2005 ins Klinikum St. Elisabeth Straubing gekommen ist. „Deshalb stehen wir gerne auch bei neuen, innovativen Lösungen als Sparringpartner zur Seite. So haben wir beispielsweise die Entwicklung der Dosismanagementsoftware begleitet, die uns heute über die gesamte Behandlung hinweg einen schnellen Überblick über die Dosisbelastung von Patient:innen liefert“, sagt der Chefradiologe. „Darüber hinaus hat es uns unser Partner bereits verhältnismäßig früh ermöglicht, die CD-ROMs ad acta zu legen.“

Das Klinikum St. Elisabeth Straubing ist eines von sechs Krankenhäusern im Verbund der Barmherzigen Brüder. Es umfasst 475 Betten und versorgt jährlich etwa 25.000 Patient:innen stationär und 53.000 ambulant.

 www.dedalusgroup.de

 www.klinikum-straubing.de

Bilder: Klinikum Straubing