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Mit OpenRad betritt ein neuer Anbieter die Bühne der Radiologie in Deutschland. Unter der neuen Marke vereint der Investor Marcol die beiden in Großbritannien bereits bekannten Hersteller Visbion und Biotronics3D unter einem Dach. OpenRad bietet eine Enterprise Remote Reporting-Plattform an, die cloudbasierte Befundung und kollaborative Workflows über Organisationsgrenzen hinweg ermöglicht.

Während die Radiologie in Deutschland bei steigenden Fallzahlen unter Personalmangel leidet, entstehen immer mehr Unternehmen, die den Herausforderungen mit innovativen IT-Konzepten begegnen. „Mit OpenRad bündeln wir die Kompetenzen von Visbion und Biotronics3D, um die einzigartigen Technologien der beiden Unternehmen zu einer All-in-one-Teleradiologie zusammenzuführen,“ erklärt Dr. Thomas Hartkens, Director Product bei OpenRad. Da beide Unternehmen in England bereits über hohe Marktanteile verfügen, sieht das Unternehmen gute Chancen, demnächst im restlichen Europa und bald auch in den USA erfolgreich zu sein.

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OpenRads Enterprise Edition wird zu einer Kommunikationsplattform für die Radiologie ausgebaut, die das gesamte Anwendungsspektrum von der Anmeldung über die Befundung, inklusive der diagnostischen Expertise von Teleradiologen, bis hin zu Zuweiser- und Patientenportalen sowie dem mobilen Zugang zu Patientendaten nahtlos integriert. 

Arbeitslisten zusammenführen

Basis für die weiteren Entwicklungen sind der von Visbion entwickelte Image Cube und der Zero-Footprint-Viewer von Biotronics3D. Mit dem Image Cube verfügt OpenRad über eine einzigartige Lösung für Großgeräte, die in mobilen Trailern installiert sind. Zum einen fahren die Trailer regelmäßig unterschiedliche Kundschaft an, um sie mit einem CT-, MRT- oder Mammographiesystem zu versorgen. Zum anderen kommen mobile Großgeräte auch als Interimslösungen zum Einsatz.

Die Technologie des Image Cube erkennt GPS-basiert, bei welchen Kund:innen der Truck vorfährt, um sich automatisch mit dem Netzwerk vor Ort zu verbinden und die entsprechenden kundenspezifischen Parameter zu laden. Weil jeder Trailer erst vor Ort automatisch für die jeweilige Klientel konfiguriert wird, kann eine Flotte von generischen Trailern flexibel eingesetzt werden, wenn einmal ein Truck ausfällt. 

„Der OpenRad Image Cube ist ein intelligentes DICOM-3.0-Routing-, Übersetzungs-, Komprimierungs- und Verschlüsselungsgerät, das für mobile Anhänger und stationäre Zentren entwickelt wurde“, beschreibt Dr. Thomas Hartkens das System. Der verbundene zentrale Mobile-Managed-Service ist eine webbasierte Flottenmanagementlösung, die eine drahtlose Verbindung zu den mobilen Image Cubes herstellt, um die Konfiguration, Konnektivität, Überwachung und Verfolgung sowohl der Modalität als auch des Anhängers selbst zu ermöglichen.

Sobald ein neuer Standort eingerichtet ist, erfolgt die Konfiguration fast vollständig automatisch unter Verwendung von GPS-Geofencing, um den DMWL-Abruf und die Bildübertragung, einschließlich der regelbasierten Weiterleitung von DICOM-Bildern zu arrangieren. Für stationäre Zentren ermöglicht der Image Cube das Zusammenführen von DICOM-Arbeitslisten mehrerer Anforderer beziehungsweise Zuweiser:innen und verwaltet den entsprechenden Bildtransport zurück zur richtigen Quelle. Darüber hinaus generiert er automatisch Termine über vorgegebene Modalitäten-Worklists.

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Die Technologie des Image Cube erkennt GPS-basiert bei welcher Kundschaft der Truck vorfährt, um sich automatisch mit dem Netzwerk vor Ort zu verbinden und die entsprechenden kundenspezifischen Parameter zu laden. 

Fortschrittlicher Viewer 

Dr. Thomas Hartkens: „Die zweite Technologie, auf der zukünftige Entwicklungen von OpenRad fußen, ist der Teleradiologiebereich mit dem Zero-Footprint- Viewer und der Cloud-Plattform 3Dnet von Biotronics3D. Zusammen mit dem eigenen RIS und PACS sorgt der Viewer dafür, dass über eine webbasierte Technologie alle Bilder und Befunde weltweit an allen Orten mit Internetverbindung zugänglich sind. Dabei verfügt der Viewer über zahlreiche besondere Funktionalitäten.“ 

3Dnet ist eine Cloud-Plattform, die eine IHE-konforme Integration bietet und die Funktionen von VNA, RIS und diagnostischer Visualisierung als separate Abonnementpakete von einem ISO27001-zertifizierten Rechenzentrum aus bereitstellt, das Sicherheit, Redundanz, Zuverlässigkeit und Skalierbarkeit bietet. Der Zero- Footprint-Viewer liefert Bilder in diagnostischer Qualität mit fortschrittlichen Funktionen, wie MPR, CPR und Volumenrendering in jedem Internetbrowser auf jedem Betriebssystem. Die gesamte Patientenakte, die sicher online verfügbar ist, und die dynamisch skalierbare Infrastruktur, die eine beliebige Anzahl von Nutzern aufnehmen kann, machen 3Dnet zur perfekten Umgebung für die Zusammenarbeit multidisziplinärer, remote arbeitender Teams.

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„ Mit 3Dnet verfügen wir über eine Cloud-Plattform, die eine IHE-konforme Integration bietet und die Funktionen von VNA, RIS und diagnostischer Visualisierung als separate Abonnementpakete von einem ISO27001-zertifizierten Rechenzentrum aus bereitstellt.“ 

Dr. Thomas Hartkens, 

Director Product bei OpenRad 

Die Infrastrukturkosten für die Endnutzer:innen sind gering, da die Zero-Footprint-Lösung vorhandene Workstations und Monitore nutzt. Dabei weist das System den Radiolog:innen automatisch Studien zu und anonymisiert gleichzeitig die Patientendaten. Da die Bilder nicht auf die lokale Festplatte heruntergeladen werden, sondern im Cloud-Speicher liegen und durch eine Zwei-Faktor-Authentifizierung geschützt sind, gilt die Lösung als besonders sicher.

Starke Kommunikationsplattform 

In Deutschland beschränkt die Röntgenverordnung (RöV) die Teleradiologie grundsätzlich auf den Nacht- und Wochenenddienst. Sie kann zwar über den Nacht- und Wochenenddienst hinaus zugelassen werden, aber nur, wenn ein Bedürfnis im Hinblick auf die Patientenversorgung besteht. Die European Society of Radiology (ESR) teilt die Teleradiologie in In-source- und Out-source- Teleradiologie1 auf: Mit In-source- Teleradiologie ist gemeint, wenn die Teleradiologin oder der Teleradiologe bei der Organisation (z. B. Krankenhaus, private radiologische Praxis) angestellt ist, die eine direkte Beziehung zu den Patient:innen hat, Sind sie bei einem Teleradiologieunternehmen angestellt, das in der Regel nicht mit dem Krankenhaus oder der Einrichtung, die die Patient:innen versorgt, verbunden ist, dann wird dies als Out-sourced-Teleradiologie bezeichnet.

„Aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen hat in Deutschland das Outsource- Teleradiologiegeschäft einen anderen Stellenwert als international, wo es diese strengen Reglementierungen nicht gibt. Unsere Kundschaft in großen Radiologieketten will beispielsweise nicht unbedingt an ihren Arbeitsplatz gebunden sein, jedoch über die Möglichkeit verfügen, mit Kolleginnen und Kollegen Bilder auszutauschen und zu besprechen“, erläutert Dr. Thomas Hartkens.

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OpenRads Enterprise Edition wird zu einer Kommunikationsplattform für die Radiologie ausgebaut, die das gesamte Anwendungsspektrum von der Anmeldung über die Befundung, inklusive der diagnostischen Expertise von Teleradiologen, bis hin zu Zuweiser- und Patientenportalen sowie dem mobilen Zugang zu Patientendaten nahtlos integriert. 

Dem Produktdirektor bei OpenRad geht es nun darum, die beiden vorhandenen Technologien von Image Cube und Viewer zu einer starken Kommunikationsplattform zu vereinen und weiterzuentwickeln. Mit Collaborate (Arbeitstitel) wird das Unternehmen in 2023 eine Remote-Reporting-Lösung auf den Markt bringen. Hartkens sieht den neuen Abodienst als Add-on zur bestehenden RIS/PACS-Infrastruktur, bei dem sich Radiolog:innen und Zuweiser:innen individuell registrieren können. Das Pay-as-you-go-Preismodell trägt mit attraktiven Tarifplänen zur Kostenkontrolle bei und ermöglicht unterschiedliche Arten teleradiologischer Anwendungsfälle. 

Trotz des hohen Digitalisierungsgrades seiner Produkte und der neuen Marke OpenRad sieht er sich im Vergleich zu vielen Start-ups als etabliertes Unternehmen, da OpenRad insbesondere in UK und Osteuropa schon zahlreiche Imaging-Standorte mit mehr als 1.500 Radiolog:innen versorgt. 

OpenRad wird Collaborate als Systemerweiterung positionieren. Denn Collaborate kann einfach mit der PACS-Infrastruktur der Kundschaft verbunden werden, um die moderne Kommunikationsplattform zu nutzen. Collaborate eignet sich besonders für Standorte bei denen es darum geht, innerhalb eines großen Teams von Radiolog:innen die Studien auf schnellstem Weg zu den entsprechenden Kolleg:innen zu bringen und remote zu befunden.

www.openrad.com