Skip to main content

Während weite Teile der Radiologie sich zu immer größeren anonymen Verbünden zusammenschließen, um wirtschaftlicher arbeiten zu können, wählte Dr. med. Bettina Wolfgarten bewusst den Weg in eine Nische. Sie hat sich auf Erkrankungen der Brust und der weiblichen Beckenorgane spezialisiert.

Die Radiologin Dr. med. Bettina Wolfgarten gründete mit der Wolfgarten Radiologie eine Praxis, deren Schwerpunkt auf der Frauengesundheit liegt. Die innovative Radiologin beschreitet dabei nicht nur in Sachen technologischer Ausstattung neue Wege. Vielmehr stehen ganzheitliche Versorgungsstrukturen im Vordergrund, wobei eng mit zuweisenden Ärzte:innen kommuniziert wird. Während des gesamten Behandlungspfads, von der Diagnostik über die Therapie bis hin zur Komplementärmedizin und Nachsorge legt Dr. Wolfgarten besonderen Wert auf Transparenz und Verständnis.

News - Hologic Wolfgarten
Vor allem in der Mammographie mit den modernen digitalen Untersuchungsverfahren wird sich die Künstliche Intelligenz bald durchsetzen. Denn es wird nicht nur immer mehr Speicherplatz, sondern auch immer mehr Zeit benötigt, um die Bilder zu analysieren.

Neben Dr. Bettina Wolfgartens Radiologischer Praxis betreibt ihr Mann, der Gynäkoonkologe Dr. med. Matthias Wolfgarten, eine Gynäkologische Praxis im selben Haus. Auch hier steht eine innovative, moderne Herangehensweise im Rahmen der leitlinienkonformen onkologischen Therapie im Vordergrund. Neben der Onkologie werden reguläre Früherkennungsuntersuchungen und die Schwangerschaftsbetreuung durchgeführt. Dr. Matthias Wolfgarten:” Unser Zie ist es, Frauen in jeder Lebensphase zu betreuen und damit eine Kontinuität der medizinischen Versorgung zu schaffen”. Beiden Praxen ist das Forum Wolfgarten als Veranstaltungsort, Fortbildungsforum, Treffpunkt und Therapiecenter angeschlossen.

Diagnostik, Therapie- und Nachsorgezentrum

Dr. Bettina Wolfgarten: „Unser Ziel lautet, wie kann man Medizin jenseits von Marketing authentisch und patientenzentriert gestalten? Mein Mann und ich sind zu dem Entschluss gekommen, wenn wir wirklich eine neue Versorgungsstruktur aufsetzen wollen und unsere Ideen ernst meinen, müssen wir aus der Komfortzone raus kommen und etwas Eigenes aufsetzen. Innerhalb normaler Strukturen ließen sich unsere Ideen wahrscheinlich gar nicht umsetzen.“

Die Idee hinter der Wolfgarten Radiologie war „wie kann man es hinbekommen, dass die von Tumoren betroffenen Frauen nicht zur Fulltime-Patientin werden?“. Bettina und Matthias Wolfgarten geben mit ihrem Konzept Patient:innen die Möglichkeit, Diagnostik, Therapie, Nachsorge und Komplementärmedizin an einem Ort zu erhalten. Ihr einzigartiges medizinisches Zentrum befindet sich in einer alten Villa in Bonn.

Während die Radiologie mit modernsten Systemen vom Ultraschall über die Tomosynthese, Kernspintomographie einschließlich Biopsie-Einheit ausgestattet ist, sorgt der Gynäkoonkologe Dr. Matthias Wolfgarten multimodal und interdisziplinär für die Behandlung gynäkologischer Krebserkrankungen. Seine Praxis ist auf die Behandlung von Frauen mit Brusterkrankungen und gynäkologischen Tumoren spezialisiert und bietet eine leitlinienorientierte, moderne onkologische Therapie aus einer Hand. Zum Therapiespektrum zählen die ambulante Systemtherapie, mit Chemo-, Antikörper- und Immuntherapie, in Kombination mit komplementären Maßnahmen sowie die operative Therapie von gut- und bösartigen gynäkologischen Erkrankungen.

22_Wolfgarten - Bild 1
„In der Wolfgarten Radiologie beschreiten wir nicht nur in Sachen technologischer Ausstattung neue Wege. Bei uns stehen vielmehr ganzheitliche Versorgungsstrukturen im Vordergrund, wobei viel Wert auf die Kommunikation mit zuweisenden Ärzte:innen gelegt wird.“ 
Dr. med. Bettina Wolfgarten, Gründerin der Praxis Wolfgarten Radiologie in Bonn 

Beide Ärzte glauben fest an das Konzept der Healing Architecture. Den Umbau des Gebäudes haben sie nach den neuen Ablaufstrukturen – von der Terminvergabe für die Diagnostik über die Therapie bis hin zur Ernährungsberatung in der eigenen Küche und einem Seminarraum unter anderem für Yogakurse – ausgerichtet. „Wir haben diese alte Villa neu aufgebaut und darauf geachtet, dass es eine Transmission von der Diagnostik zur Therapie gibt. Als dritte Säule war die komplementär Medizin gesetzt, denn die moderne Onkologie beinhaltet natürlich Bewegung, Ernährung und innere Balance“, beschreibt Dr. Bettina Wolfgarten das herausfordernde Konzept. 

Kopieren erwünscht 

Integrierte Onkologie bedeutet heute, eine Kohärenz zu schaffen, wie zum Beispiel die Einbeziehung von Yoga und Ernährungsberatung, damit die Frauen bei den Therapien mitmachen. Da sind sich alle einig. „Der Anteil der stationären Versorgung bei der Gesamttherapie des Mammakarzinoms wird immer geringer. Die Chemotherapie, Antikörpertherapie und immunmodulatorische Therapie mit ihren zahlreichen Wirksubstanzen hat die größte therapeutische Relavanz. Diese maßgeschneiderte personalisierte Medizin findet ambulant statt, erklärt Dr. Bettina Wolfgarten. Die Wolfgartens wünschen sich, dass ihre Idee in die Fläche geht. Sie sehen sich als Leuchtturmprojekt und haben kein Problem, kopiert zu werden. 

Dr. Bettina Wolfgarten: „Stand heute, würde ich sagen, gehört zu einer Women’s Health Einheit auf jeden Fall ein Tomosynthese-System. Ich finde die Ergebnisse der Tomosynthese sind im Vergleich zur Mammographie so überzeugend, dass die Tomosynthese sehr bald Einzug ins Screening halten sollte.“ Die Radiologin glaubt ebenfalls, dass die Künstliche Intelligenz branchenübergreifend einen immer größeren Stellenwert bekommt und sich auch in der Radiologie durchsetzen wird. Vor allem die Mammographie mit den modernen digitalen Untersuchungsverfahren benötigt nicht nur immer mehr Speicherplatz, sondern auch immer mehr Zeit, um die Bilder zu analysieren. In der Tomosynthese hängen keine vier Filme mehr am Schaukasten, sondern es müssen zahlreiche Projektionen beurteilt werden, die viel Speicherplatz erfordern. Deshalb benötigen wir dringend neue Technologien, um die Workflows zu beschleunigen. 

Modernste Technik 

Mit den riesigen Datenmengen von bis zu 14 GB pro Studie dauert das Lesen der 3D-Datensätze einfach länger als eine Mammographie in zwei Ebenen. Bereits vor der Markteinführung konnte Dr. Bettina Wolfgarten mit 3DQuorum von Hologic einen KI-Algorithmus für die Radiologie testen, der den Speicherbedarf von Tomosynthesedatensätzen um bis zu 50 Prozent und die Anzahl der zu lesenden Schichten auf ein Drittel verringert. Die innovative Technik reduziert die akquirierten 1 mm-Schichten rechnerisch auf 6 mm-Schichten, die sich jeweils um 3 mm überlappen. Das heißt, anstatt 90 Bildern müssen nur noch 30 angesehen werden. Außerdem gibt es einen zweiten Algorithmus, der nach Verdichtungen, Mikrokalzifzierungen und Architekturstörungen sucht. „Wir setzen also KI bereits in der täglichen Routine ein. Wird eine dieser drei Findings erkannt, werden diese Bilder besonders betont“, bestätigt Dr. Wolfgarten und sieht darin eine große Zukunft: „denn wir müssen es hinbekommen, Bilder automatisiert zu analysieren, Befunde zu priorisieren und die Speichermenge zu reduzieren.“ 

Wenn sich die Radiologin auf drei Technologien festlegen soll, die die Mammadiagnostik grundlegend verbessert haben, nennt sie die Tomosynthese, die Auswertung der Aufnahmen mit KI und die sofortige Bildkontrolle der entnommenen Gewebeproben in Echtzeit, noch während der Biopsie: „Schnell zu wissen, ob ich das Target erwischt habe oder nicht, ist die sofortige Röntgenkontrolle beim Breverasystem ein unheimlicher Fortschritt”, so Wolfgarten.

Integrierte Onkologie bedeutet heute, eine Kohärenz zu schaffen, wie zum Beispiel die Einbeziehung von Yoga und Ernährungsberatung, damit sich die Frauen an den Therapien aktiv beteiligen. 

Der Workflow ist in der Mammadiagnostik immer ähnlich, da die Vorgehensweise in Leitlinien vorgegeben wird, beschreibt Dr. Wolfgarten den annähernd standardisierten Ablauf: „Die Frauen bekommen eine Mammographie oder eine Tomosynthese, dann sehe ich mir die Aufnahmen an und gehe mit diesen Bildern im Kopf in den Ultraschall, um das große Bild zu bekommen.“ Anschließend erstellt sie im RIS einen strukturierten Befund inklusive Einteilung nach BI-RADS, der die Tomosynthese, die Mammographie und den Ultraschall umfasst. Biopsien können in der Radiologie Wolfgarten stereotaktisch, Tomosynthesese-gesteuert, sonographisch oder MRT-basiert durchgeführt werden, ganz individuell auf den einzelnen Fall angepasst oder dem Wunsch der Patientin entsprechend.

Alles unter einem Dach

Auch die Therapie findet für die Patientinnen unter dem selben Dach statt, denn die Gynäkoonkologische Praxis von Dr. Matthias Wolfgarten befindet sich im selben Haus. Die enge Kooperation und die räumliche Nähe zur Wolfgarten Radiologie ermöglichen nahtlose Übergänge zwischen Diagnostik und Therapie. Die Patientinnen profitieren von einem gebündelten medizinischen Wissen und kurzen Wegen zwischen Diagnostik, Therapie, Ernährungsberatung und dem Erlernen von Entspannungstechniken.

Um die Kommunikation mit den Zuweisern zu verbessern, sind wir gerade dabei, ein neues, gemeinsam mit GE entwickeltes, Patientinnenportal einzuführen. „Mithilfe der Zero-Footprint-Lösung werden die Zuweiser:innen und Patientinnen in der Lage sein, sich direkt im RIS anzumelden, um auf ihre Bilder und Befunde zuzugreifen. Das finde ich ganz toll und spannend“, beschreibt Dr. Bettina Wolfgarten das Projekt.

Für den Workflow wird das revolutionär, denn dieses System ermöglicht es den Patientinnen, sich beispielsweise Aufklärungsbögen runterzuladen und eventuell schon zuhause auszufüllen. In der Praxis wird anschließend die Anamnese auf dem iPad ausgefüllt und begleitet die Patientinnen bis in den Untersuchungsraum.

Dr. Wolfgarten: „Alles in allem verfügen wir hier über ein erfolgreiches Nischen-Modell, in dem die Patientinnen im Vordergrund stehen und die drei großen Bereiche Diagnostik, Therapie und Komplementärmedizin sich unter einem Dach befinden. Ein Ort, an dem die Akteure miteinander sprechen – ähnlich wie in einem Tumorboard. Der große Vorteil: alles ist ambulant. Die Patientinnen können ihr normales Leben weiterführen.“

Im Forum Wolfgarten fängt eine Frau mit einer Erkrankung nicht an, von A nach B und nach C zu fahren: Hier Radiologie, da Gynäkologie, dort Onkologie und wieder woanders Yoga. Mit dem Konzept „Nische statt Großpraxis“ gelingt es den Wolfgartens, die Fulltime-Patientin zu verhindern und den Frauen ein ähnliches Leben zu ermöglichen, wie sie es vor der Erkrankung geführt haben.

wolfgarten-radiologie.de/